Insbesondere während der warmen Sommermonate leiden viele Menschen unter den hohen Temperaturen.
Der Körper versucht in solchen Situationen die Temperatur mittels Schwitzen zu senken. Dabei kommt ein Phänomen zum Vorschein, das mittlerweile auch bewusst genutzt wird, um die Körpertemperatur zu reduzieren und den Körper zu kühlen – die sogenannte Verdunstungskälte.
Doch worum handelt es sich dabei konkret und welche Möglichkeiten gibt es, Verdunstungskälte an heißen Sommertagen zu nutzen?
Was ist Verdunstungskälte?
Um auf die hohen äußeren Temperaturen zu reagieren und eine Kühlung einzuleiten, scheidet der menschliche Körper in etwaigen Situationen Schweiß aus. Dabei dient der Schweiß selbst noch gar nicht der Kühlung. Erst durch eine Vielzahl an Reaktion auf der Hautoberfläche kommt die kühlende Funktion zum Vorschein. Die äußeren Temperaturen sorgen dafür, dass sich der Aggregatzustand des Schweißes von flüssig zu gasförmig ändert. Fachlich gesehen wird daher von einer Verdunstung gesprochen.
Oftmals wird in diesem Zusammenhang auch von einer Verdampfung gesprochen, doch ist dies faktisch falsch. Wasser verdampft erst ab einer Temperatur von etwa 100 Grad Celsius. Doch nicht nur die äußeren Temperaturen sind dafür verantwortlich, dass der menschliche Körper auf Hitze reagiert. Vielmehr erzeugt er selbst zunächst Wärme, um die Verdunstung des abgegebenen Schweißes einzuleiten. Hierzu wird Wärme über den Blutkreislauf abgegeben, indem die Hautdurchblutung erhöht wird. Als Reaktion darauf weiten sich die Blutgefäße, um ihre Oberfläche zu vergrößern und maximale Wärme abgeben zu können.
Damit sich der Aggregatzustand überhaupt ändern kann, bedarf es einer Wärmeenergie. Nur mit ihrer Hilfe ist es möglich, dass sich die Wassermoleküle, die den Schweiß bilden, voneinander trennen können. Die bis dahin vorhandenen Wasserstoffbrückenbindungen werden daher unterbrochen, wodurch es möglich ist, dass die Flüssigkeit verdunstet. Je höher die Wärmeenergie ist, desto schneller bewegen sich auch die Wassermoleküle. Entsprechend sorgt eine sehr hohe Außentemperatur dafür, dass die Moleküle ihre Anziehungskräfte bei höheren Temperaturen schneller verlieren und sich voneinander lösen können.
Praktische Anwendung im Alltag
Dass insbesondere der Körper Vorgänge in die Wege leitet, um die Temperatur zu senken, machen sich mittlerweile auch die Hersteller besonderer Produkte zunutze. Ein neues Gadget, das auf die Verdunstungskälte zurückgreift, ist der sogenannte Nackenkühler. Dabei handelt es sich um einen offenen Ring, welcher bequem um den Hals gelegt werden kann. Der sehr leichte Ring sollte vor dem Gebrauch mit Feuchtigkeit besprüht und bei Bedarf kurz in den Tiefkühlschrank gelegt werden.
Die im Ring installierten Schwammzellen sorgen nun dafür, dass die Feuchtigkeit gespeichert wird. Sobald der Ring anschließend um den Hals gelegt wird, setzt binnen weniger Sekunden die Verdunstungskälte ein. Die Feuchtigkeit in den Schwammzellen liegt nun auf der Haut und wird aufgrund der Körperwärme rasch in Bewegung versetzt. Die Wasserstoffmoleküle trennen sich voneinander und geben eine angenehme Kühle ab. So gesehen ist der Nackenkühler ein zusätzliches Element, dass die körpereigene Kühlfunktion extern optimiert. Dabei kommt es auch der Gesundheit zugute, da der Körper selbst nun weniger aktiv werden muss, um die wichtigen Kühlprozesse einzuleiten.
Besonders vorteilhaft ist der Nackenkühler einerseits aufgrund seines geringen Gewichts und der günstigen Position. So kann er selbst während alltäglicher Arbeiten oder am Arbeitsplatz getragen werden. Andererseits ist er am Nacken an einer Stelle des Körpers positioniert, an der sich die kühle Luft besonders effektiv verbreiten und die Körpertemperatur senken kann. Zudem bedarf es keinerlei Batterien, um den Nackenkühler zu nutzen. Vor jeder Anwendung muss er lediglich mit Feuchtigkeit besprüht werden. Dies gilt auch, wenn der Speicher der Schwammzellen aufgebraucht ist. Sobald dies geschieht, muss lediglich erneut Feuchtigkeit aufgetragen werden.